Die Streitschlichtung

Konflikte sind in sozialen Gemeinschaften unvermeidbar und gehören zum tagtäglichen (Schul-) Leben dazu. Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, dass unsere Schüler*Innen lernen, wie man Konflikte selbstständig lösen kann. Die Aufgabe der Schule ist es dabei, den Kindern Möglichkeiten und Strategien an die Hand zu geben, die sie dazu befähigen, eine gute Streitkultur zu entwickeln. Konkret bedeutet dies, dass gemeinsam mit den Kindern erarbeitet wird, wie Streitigkeiten gewaltfrei und respektvoll gelöst werden können. Grundlage dafür ist die Vermittlung von Toleranz und Friedfertigkeit sowie die Kompetenz, ein Verständnis für die Probleme anderer aufzubringen.

Um die Atmosphäre im Umgang miteinander zu verbessern, wurde an der Hölterschule bereits im Jahr 2008 das Streitschlichterausbildungsprogramm eingeführt. Seitdem werden jedes Jahr etwa zwölf Kinder des dritten Schuljahrgangs zu Streitschlichter*Innen ausgebildet. In einer halbjährigen Ausbildung lernen und stärken die Kinder anhand von acht Stufen die Grundfertigkeiten, welche für diese Arbeit notwendig sind. Dabei wird besonderer Wert auf die Steigerung der Selbst- und Fremdwahrnehmung und die Stärkung der sozialen und kommunikativen Kompetenzen gelegt.

Die Ausbildung wird mit einer praktischen Prüfung abgeschlossen, die von der Schulleitung abgenommen wird. Die ehrenvolle Ernennung der neu ausgebildeten Streitschlichter*Innen stellt einen würdevollen Rahmen dar und verdeutlicht allen Kindern der Hölterschule den wichtigen und verantwortungsvollen Charakter dieser Tätigkeit.

Die Streitschlichter*Innen haben einen festen Einsatzplan, der für alle einsehbar ist. Um sowohl für die Kinder als auch für die Lehrer*Innen gut erkennbar zu sein, tragen die Streitschlichter*Innen eine neonfarbene Weste mit dem Aufdruck „Streitschlichter“.

In den großen Pausen können sie dann von Schüler*Innen hinzugezogen werden, wenn diese ihre Konflikte nicht selbstständig lösen können. Die Streitschlichter*Innen versuchen den Kindern sofort und in aller Ruhe zu helfen, angefallene Konflikte zu besprechen, zu lösen und am Ende eine gemeinsame Lösung zu finden.

Ziel der Streitschlichtung ist es, dass die Streitenden miteinander reden und sich gegenseitig zuhören, um die Sichtweise des anderen zu verstehen sowie eine gemeinsame Lösung zu finden. Die Beteiligten können selbst bessere Auswege finden als Außenstehende. Die gefundenen Lösungen werden von den Konfliktpartnern in einem „Vertrag“ festgehalten und ggf. an einem vereinbarten Nachbesprechungstermin überprüft.

Um den Streitschlichter*Innen Raum zur Besprechung eventueller Schwierigkeiten zu geben, gibt es regelmäßige Treffen mit den Ausbildungslehrer*Innen. Bei diesem Treffen können Erfahrungen und Probleme besprochen werden, sodass sie als Schlichter*In ebenfalls Ansprechpartner*Innen haben.

Über die Jahre hinweg hat sich gezeigt, dass die Kinder immer mehr in der Lage waren, ihre Konflikte selbstständiger zu lösen. Aus diesem Grund sehen wir uns darin bestärkt, an dem Streitschlichterprogramm festzuhalten.


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